Atheismus - Was ist das?

Einfach gesagt, ist der Atheismus eine philosophische Haltung, die aussagt, dass man selbst nicht an die Existenz irgendeines Gottes glaubt.

Es gibt
den MONOtheismus, den Glauben an EINEN Gott,
den POLYtheismus, den Glauben an VIELE Götter und
den Atheismus, den NICHT-Glauben an irgendeine Art von Gott.

Es handelt sich also um eine ähnliche Definition, wie Raucher (jemand raucht), Kettenraucher (jemand raucht viel) und Nicht-Raucher (jemand raucht gar nicht).



Während sich Atheisten ziemlich sicher sind, dass KEINE der uns bekannten Gottheiten (Jehova/ Jahwe, Allah, Zeus, Thor, Ra u.a.) in Wirklichkeit existiert, gibt es natürlich aber auch Menschen, die sich mehr oder weniger nicht sicher sind, ob so etwas wie ein Gott existiert oder ob die Frage überhaupt geklärt werden kann, da es sich bei jedem Glauben eigentlich nur um ein Konzept handelt und keine beweisbare Tatsache. Diese Menschen nennt man Agnostiker.

Ein Satz wie "Allah ist der Schöpfer der Welten, jedoch ist er kein Teil der materiellen Welt.", der sinngemäß auch auf andere Götter zutrifft, unterstützt diese Haltung. Denn was nicht Teil der materiellen Welt ist, kann auch nicht durch unsere Sinne / Messgeräte wahrgenommen, und damit auch nicht untersucht oder gar bewiesen werden.
Dem dürfte nach genauerem Nachdenken (eigentlich) auch jeder Gläubige zustimmen dürfen.

Es gibt wohl mehr Agnostiker als man denkt. Viele Menschen haben zwar in Ihrer Lohnsteuerkarte ein RK o.Ä. stehen, und gehören damit offiziell einer Religion an. Wenn man Sie jedoch fragt, ob sie ernsthaft an einen Gott glauben, der die in ihrer "heiligen" Schrift beschriebenen Eigenschaften aufweist, so kommt wohl oft ein: "Keine Ahnung. Vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht."

Atheisten gehen jedoch einen Schritt weiter. Sie schauen sich z.B. die historische Entstehung biblischer Schriften und der daraus entstandenen Religionen an und erkennen (für sich), dass es sich dabei um menschengemachte Dogmen handelt, geschrieben von Menschen, die ihr Denken und Handeln bis heute damit rechtfertigen oder gar anderen aufzuzwingen.
Auch die unzähligen Widersprüchlichkeiten zwischen dem damaligem Verständnis der Welt und dem heutigen, bewiesenen wissenschaftlichen Erkenntnissen, deuten darauf hin, dass die Schriften wohl kaum von einem allwissenden Gott inspiriert oder sogar diktiert wurden, sondern einfach nur von Menschen ohne jegliches naturwissenschftliches Verständnis verfasst wurden.

Dass jemand aus der Bronze- und Kupferzeit sich noch keinen Reim auf extreme Wetterphänomene, Erdbeben oder Vulkanausbrüche machen konnte und sich dies durch eine höhere Macht zu erklären versuchte, die ihn z.B. mit Ernteausfällen bestrafte, ist generell keine Schande.
Wer dies jedoch heute (in einer relativ aufgeklärten Welt) immer noch glaubt, der hat nach Ansicht der meisten Atheisten i.d.R. eine ziemliche Bildungslücke in Sachen Wissenschaft und Statistik (betr. z.B. Zusammenhänge zwischen Opfern eines Hurrikans und der religiösen Zugehörigkeit oder sexuellen Ausrichtung der Opfer). Leider gehören der Papst und ein Teil seiner Gefolgschaft (z.B. Gerhard Wagner, Weihbischof der Diözese Linz) zu dieser Gruppe Menschen.
STERN-Artikel v. 2009 "Der Papst provoziert erneut."



Atheismus ist KEINE Religion

Oft wird dem Atheismus vorgeworfen, selbst eine Religion zu sein und dessen Ansichten lediglich eine andere Glaubensrichtung darstellt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es gibt weder Messen, Gebete, Opfergaben, Rituale, Feiertage, Prophezeihungen und vor allem keine Gottheit.

Die meisten Atheisten sind wohl einfach nur Skeptiker und Rationalisten, die die Weltanschauungen von Religionen mit Vernunft und Logik hinterfragen und für sich selbst feststellen, dass deren Ansichten und Mythen, die meist auf Schriften der Bronzezeit beruhen, sich nicht mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen unserer Zeit (z.B. Evolution vs. Kreationismus) oder moralischen Vorstellungen vereinbaren lassen.
Wenn jemand eine Behauptung aufstellt (z.B. "Es gibt einen Gott."), dann ist ER in der Pflicht diese Behauptungen durch Beweise zu untermauern. Ohne diese Beweise sind dies nur Hypothesen über die Existenz eines unsichtbaren Wesens und daher nicht mehr valide als z.B. die Hypothesen der Teekanne im Weltall (Bertrand Russell) oder des inzwischen berühmten Fliegenden Spaghettimonsters.


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